Verlängerte Sommersaison für Saisonkarteninhaber
AQWA passt Öffnungszeiten an
Sanierungsarbeiten haben nach dem Ende der Badesaison begonnen
Am Sonntag hatte das Freibad im AQWA Bäder- und Saunapark zum letzten Mal in dieser Saison geöffnet, schon am Montag rollte der Bagger an. Er ist hinter dem Planschbecken im Einsatz, wo ein neuer Zugang zur unterirdischen Technikzentrale geschaffen werden soll. Außerdem muss hier wie auch am Olympiabecken der Schwallwasserbehälter saniert werden. Und am Nichtschwimmerbecken, aus dem rund 800.000 Liter Wasser abgelassen werden mussten, wird ebenfalls bereits fleißig gearbeitet – hier wird die Badegäste in der kommenden Saison ein brandneues Edelstahlbecken begrüßen.
„Deswegen haben wir gesagt: Wir machen mit dem letzten Schultag zu“, erklärt AQWA-Chef Stefan Gottschalk, dass man auf keinen Fall länger warten konnte. Zwar werden die meisten Arbeiten bis zum Beginn der kommenden Saison abgeschlossen sein, gerade am Nichtschwimmerbecken wird es aber leider etwas länger dauern. „Ziel ist, hier bis zum Start der Sommerferien fertig zu sein“, sagt Gottschalk. „Früher geht es nicht.“ Wegen der Arbeiten musste auch der Minigolfplatz geschlossen werden: Einerseits weil der Strom abgeschaltet worden ist, zum anderen wegen potenzieller Gefahren durch die Fahrzeuge, die auf der Baustelle im Einsatz sind.
Das Nichtschwimmerbecken, zuletzt in den neunziger Jahren saniert, müsse dringend erneuert werden. „Das Becken hat seine Schuldigkeit getan.“ Es habe dem AQWA-Team gerade in der Zeit kurz vor dem Saisonstart „immer eine unruhige Zeit“ beschert. Dann wird nämlich für die Beckenreinigung üblicherweise das Wasser abgelassen, das den ganzen Herbst und Winter über im Becken geblieben ist, „und man sieht die offensichtlichen Fliesenschäden“. Dazu kommen dann nach Gottschalks Worten meist einige Überraschungen. „Dann fallen die Fliesen über Nacht ab.“ Mit dem neuen Edelstahlbecken, das die Fliesen ersetzt, „hört der Stress auf und die Kosten hören auf“. Dafür ist auf der anderen Seite aber auch eine größere Investition notwendig: Rund fünf Millionen Euro werden alle Maßnahmen zusammen im Freibadbereich die Stadtwerke Walldorf kosten, die das Bad betreiben.
Für Edelstahl statt Fliesen sprechen laut dem AQWA-Chef mehrere Gründe: „Es muss nichts mehr gewartet werden, die Reinigungsarbeiten werden erleichtert“ – weil die Fugen zwischen den Fliesen wegfallen – „und wir haben im Reinigungsprozess mehr Planungssicherheit“. Veränderungen wird es auch rund um das Becken geben. Aktuell müssen die Büsche in diesem Bereich entfernt werden, damit man vernünftig arbeiten kann und am Ende die bis zu 15 Quadratmeter großen Einzelteile des neuen Beckens ins alte hineingehoben werden können. Damit wird auch ein nahezu barrierefreier Zugang ins Nichtschwimmerbecken geschaffen: Die jetzige Treppe wird durch eine ins Becken hineinführende Rampe ersetzt, die einen leichteren Einstieg möglich macht. Eine für alle Badegäste sichtbare Veränderung betrifft die Rutsche: Die kommt nämlich weg. Stattdessen wird neben dem Becken eine neue Breitwellenrutschbahn mit eigenem Landungsbecken installiert. Diese Rutsche habe „einen höheren Durchlauf“, sagt Gottschalk, die Schlangen der Wartenden sollten also künftig kürzer werden. Und: „Das macht noch mehr Spaß. Die neue Rutsche hat definitiv einen Mehrwert.“
Von den Veränderungen hinter dem Planschbecken, die den Einsatz des Baggers notwendig machen, wird der Badegast im Idealfall überhaupt nichts bemerken. Hier ist aktuell die Technikzentrale nur über eine quasi senkrechte Leiter zu erreichen, das soll sich mit einem ordentlichen Zugang ändern – auch um den Arbeitsschutz für die Mitarbeiter zu erhöhen. Parallel wird der Schwallwasserbehälter saniert und eine Verbindung zur Technikzentrale geschaffen, damit man auch ihn ordentlich begehen und reinigen kann. Der Platz, an dem sich das zu Beginn der vergangenen Badesaison wegen Materialermüdung abgebaute Piratenschiff befunden hat, wird für die Zeit der Arbeiten als Lagerfläche genutzt. „Bis zum Saisonstart stehen hier die neuen Spielgeräte“, sagt Gottschalk.
Auch am Olympiabecken muss der Schwallwasserbehälter saniert werden. In ihn läuft über die Überlaufrinne des Beckens das Badewasser, aus dem sich Sonnencreme und andere Verunreinigungen ablagern, ehe das Wasser über eine Pumpe in die Filteranlage und dann wieder zurück ins Becken transportiert wird. Über eine neue U-Boot-Tür, die wasserdicht verschlossen werden kann, soll auch dieser Behälter, der regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden muss, künftig für die Mitarbeiter besser erreichbar sein.
Stefan Gottschalk freut sich, auf eine unfallfreie Badesaison zurückblicken zu können. „Das ist das Wichtigste“, sagt er. Obwohl zu Saisonbeginn das Olympiabecken noch nicht zur Verfügung gestanden hatte – eine Nachwirkung des Unwetters Ende August 2022, als die technischen Anlagen stark beschädigt wurden –, habe das Freibad über 100.000 Besucher gezählt. Wie andere Bäder auch, bemerke man Veränderungen im Freizeitverhalten, die sich speziell bei großer Hitze zeigen, wenn die Menschen eher nicht mehr ins Bad gehen, sodass sich hier in Spitzenzeiten nicht mehr wie früher über 7000, sondern dieses Jahr maximal 6000 Gäste tummelten. Eine bedauerliche Entwicklung: Beim einen oder anderen Badegast würden sich Gottschalk und sein Team „mehr gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme“ wünschen. „Da fehlt es leider manchmal auch an Respekt gegenüber dem Personal.“ Das betreffe aber nur eine Minderheit, die meisten Badegäste freuten sich über das Angebot im AQWA. Dort stehen seit dieser Woche wieder Hallenbad und Sauna mit dem gewohnten Angebot zur Verfügung.